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FELDKÄMPFE - DIE BAHNWEISER

Bericht und Foto: WBö

 

Bahnweiser geben den Ton und Richtung vor

 

 

 

Ammerland/Friesland/Wesermarsch/WBö, Darauf warten die Friesensport-Begeisterte: Den klirrendem Frost für die beliebten Feldländerkämpfe zwischen Oldenburg und Ostfriesland. Die Voraussetzungen für das Spektakel an diesem Wochenende nach der Wartezeit von 3 Jahren erstmals wieder erfüllt. Doch die aktuelle (Corona) Lage lässt keinen Länderkampf zu, und somit keine Hektik aufkommen. Neben den Werfern, Mattenträger, Stocklegern, die Bahnweiser ein ganz wichtiger Part. Diese erfahrenen Männer mit ihrem Fachwissen, sind mit ihren Fahnen schon von weiten zu erkennen. Die Oldenburger Farben blau/rot kommen zum Vorschein. Dazu unüberhörbar, die Anfeuerungsrufe für den jeweiligen Werfer. Dazu gehört auch das gegenzeitliche Sticheln mit deftigen Sprüchen auf beiden Seiten, von den Oldenburgern und Ostfriesen. Die Bahnweiser zeigen an, wo die Klootkugel, möglichst flach aufsetzen soll, damit ein weiter Trüll, Auslaufen vom Kloot, anstehen kann. Dabei gehen sie auf das Wurfverhalten vom Sportler ein. Die Fluglinie der Kugel vom Brett weg spielt bei der Ansage eine große Rolle. Erfahrung pur sprudelt in den Gesprächen mit den Oldenburger Ehrenamtlichen raus. Einige haben ihr Amt abgegeben und wurden für ihren Jahrzehnte langen Einsatz geehrt. Der inzwischen 87 jährige Eugen Böning war 23 Jahre dabei. Der Seefelder übernahm das Amt 1985 von Otto Hullmann, auch ein Seefelder. Das erste Mal stand Eugen Böning 1991 in Ihlow in der Bahn. Die Laufbahn beendete er 2012 in Utgast. Bei den 9 Länderkämpfen hatte er 9 mal die Oldenburger jubeln gesehen. Bei letztem Feldkampf in Stollhamm, quasi vor der Haustür, musste er krankheitsbedingt zu Hause bleiben. Erlebt hat dabei einiges. Eine Anekdote von 1992 in Jever, wo das Tauwetter einsetzte. Zur Siegerehrung ging es in den „Schützenhof“. Der Teppichboden voller Dreck. Eugen Böning: „ Dort brauchten wir nicht wieder hin.“ Trotz der Rivalität, im Wettkampf manchmal besonders angespannt, gab es da auch „Gesetze“: Der ostfriesische Feldobmann Gerd Wessels aus Gründeich, reichte nach dem Wettkampf einen klaren Korn zum zu prosten. Die ostfriesische Bahnweiser-Legende Erwin Holzenkämpfer aus Norden: „ Nach dem Kampf die Hand geben und vernünftig auseinander gehen.“ Das Klootschießen auch nicht ungefährlich. Der Seefelder zählt 9 Mal auf, wie eine Person vom Kloot am Kopf oder der Brust getroffen wurde. Eine ärztliche Behandlung im Krankenhaus war die Folge. Alle aber mit einem guten Ausgang. So auch bei der Klootschießer Legende Berend-Georg Tapkenhinrichs, Jaderberg, der in der Bahn auf dem Klootschießerplatz in Mentzhausen am Brustbein getroffen wurde. Eugen Böning weiter: „ Ein Kloot schlug zwischen den Füßen ein, oder die Kugel flog über dem Kopf. Das hatten die Beteiligten nicht gesehen. Aufpassen muss man jederzeit.“ Heiko Stindt aus Dangastermoor, übernahm den Fahnenstock vom Schweinebrücker Wilhelm Bödecker. Da war er 51 Jahre jung, und brachte sich 17 Jahre als Landesbahnweiser ein. Für gute Wurfleistungen: „ Man muss die Sportler mit ihrem jeweils individuellen Wurfverhalten gut kennen,“ so der Vareler. Der erste von den vier Hauptkämpfen stand für ihm 2002, noch im Dezember, eine Woche vor Weihnachten an. Bei Heiko Stindt, auch oft die Söhne auf dem Feld dabei. Jens als „Turm von Spohle“ ein Aktivposten und Andreas der vielseitige Helfer beim Heranschaffen der Kloot-Bretter und Tragen der Sisalmatten. An dem Vergleich 2006 in Ardorf mit dem guten Gelände erinnert er sich gern. Heiko Stindt:“ Es war lange spannend. Eine Kugel ging kaputt. Die halbe Kugel, mit dem Blei-Kern habe ich als Andenken mitgenommen.“  Der 79 jährige Rudi Milbrandt wurde 2001 zum Landesbahnweiser gewählt. Für den Stollhammer der letzte Länderkampf vor 3 Jahren vor der Haustür. Der 79 jährige mit einem Lächeln: „ Bei den letzten 5 Wettkämpfen war ich dabei. Die haben alle die Oldenburger gewonnen.“ In der Woche vor solchen Kämpfen mit den Wetterkapriolen die Frage: „ Geht die Veranstaltung“. So auch 2009 mit dem Unwägbarkeiten den Ländereien in der Nähe vom Schloß Gödens. Der FKV Boss Jan-Dirk Vogts: „Nicht wettkampftauglich“. Als Ausweichgelände wurde der Segelflugplatz Bohlenbergerfeld ausgeguckt. Doch nach dem Junioren- und Jugendkampf, war am nächsten Tag, Tauwetter mit Regen angesagt. Die beiden Feldobmänner, Tido Kleen (Ostfriesland) und Hinny Harms (Oldenburg) entschieden: „ Dat geiht“. Rudi Milbrandt: „ Eine Regenschlacht, das hatte nichts mehr mit Feldkampfatmosphäre auf diesem Gelände zu tun.“ Jan-Dirk Vogts hat in seiner Amtszeit gute Wettkampfgelände in Ardorf und Utgast gesehen. Der Hollweger: „Allerbest ging es auch in Zetel und Conneforde zu. Daraus ist aber später Ackerland geworden.“ Dieter Gertjegerdes auch ein Seefelder, bei zwei Wettkämpfen als Bahnweiser dabei. Er brachte sich auch 10 Mal als Stockleger ein. Für den 81 jährigen die Erkenntnis: „ Da wird oft um Meter gefeilscht. Der Gegner versucht Vorteil zu schaffen. Bloß nicht nachgeben. Dazu zählt er als Beispiel die Wende in Utgast auf. Die Oldenburger hinten, schafften es noch so eben die andere Seite vom tiefen Zuggraben zu erreichen. Die Ostfriesen weiter vorn. Jetzt mit dem Vorsprung, die Abwurfpunkte getauscht. Für die Ostfriesen nun der Nachteil, dass es beim Sprung in die Tiefe ging. Ein Auffangen des Sportlers vom Helferteam nach dem Wurf war hier nicht möglich. Der Vorschlag beide Teams verschieben ihre Sprungbretter um 20 Meter nach hinten. Das löste Wortbeiträge aus. Dieter Gertjegerdes stand am Ufer, wo der Kloot eingeschlagen hatte: „ Hier könnt ihr Abwerfen zum Sprung in den Graben.“ Jeder blieb bei seinem Standpunkt. Zähneknirschend zogen die Ostfriesen dann ihr Brett für einen sicheren Wurf einige Meter zurück. Der Seefelder mit einem Augenzwinkern:“ Am meisten Spaß machen die Oldenburger Siege.“ Zur Zeit als letzter Oldenburger Bahnweiser im Amt ist der Blexer Claus Dörrbecker. Sein erster Einsatz stand 2012 in Utgast an. Der75jährige:“ Der bleibt mit dem Bilderbuchwetter in guter Erinnerung. Die Feldkampfatmosphäre macht einfach Spaß.“ Die kann beim nächsten Vergleich in Blersum, Kreisverband Wittmund, anstehen. Nur wann? Dafür muss man mindestens noch ein Jahr warten. Dort auf den Kleiweiden, gilt es über 3 Gräben gut drüber zu flüchten.      

Kategorie: Presse, geschrieben am 12.03.2021 von KLVO