Deutsche Meisterschaft Friesensportler

Auf der EM Strecke von 1984 wird geworfen

WBö Eiderstedt, Es ist wieder soweit, die 8. Deutsche Meisterschaft der Friesensportler steht in Schleswig Holstein, auf der Halbinsel Eiderstedt vom 29. Mai bis 31. Mai an. Das letzte nationale Treffen fand vor drei Jahren in Nordhorn an. Davor gab es den Zwei-Jahresrhythmus. Dann immer zwischen den Europameisterschaften, dürfte dann die nächste DM erst wieder in vier Jahren auf dem Plan stehen. Der Friesische Klootschießerverband (FKV) macht sich am Himmelfahrtsmorgen (29.5.) mit 70 Teilnehmern, FKV Vorstand, Fachwarte, Aktive, sowie Erziehungsberechtige für die Jugendliche, auf den Weg ins nördliche Bundesland. Bei den Boßeln stand je zwei Qualiwerfen, für die Erwachsenen mit der Gummi- und Holzkugel, an. Bei der Aufstellung der FKV Teams Kloot und Hollandkugel, sowie der Boßler-Jugend, wurden die Bestleistungen von 2013 herangezogen. Die DM löst nicht gerade eine Euphorie beim FKV Vorsitzenden Jan Dirk Vogts aus: „ Was man sich ursprünglich erhofft hat, ein Aufschwung durch diese Veranstaltungen ist nicht eingetroffen". Das wird auch sicherlich schnell deutlich sieht man auf die nationalen „Verbände" und Strukturen. Da steht zu einem der mitgliedergroße Verband FKV mit ca 38000 Mitgliedern. Ein Zehntel davon ca 3500 weist der Verband Schleswig-Holsteinischer Boßler (VSHB) auf. Gegenüber dem VSHB auch ein Zehntel, (350) kann man auf die Aktiven vom Nordhorner Sport Kloatscheeter Vereinigung (NSKV) verweisen. Wie schon bei der letzten DM in Nordhorn, bringt sich eine kleine Gruppe der Friesensportfreunde aus Nordrheinwestfalen (KBV), mit einem Männerteam und der männlichen Jugend beim Straßenboßeln mit ein. Auch die Unterschiede in den Wurfgeräten, und Ausführung in den Verbänden, wie beim Boßeln werden deutlich. In Nordhorn die „Kugel" eine Scheibe wo auf Klootschießeranlagen, auf den Wegen und Rasen geworfen wird. Das Boßeln in Schleswig-Holsten entspricht dem Feldkampf, so auch auf dem kurzgehaltenen Außendeichgelände.

Bei der letzten DM gewann der FKV gleich 39 Medaillen, 14 Gold, 14 Silber und 11 Bronze. Der VSHB gewann 3 Goldene, 2 Silber und 3 Bronze. Einen Achtungserfolg strich auch der Gastgeber NSKV mit zwei Bronzemedaillen ein. Beim sportlichen Abschneiden, dürfte somit meist die leistungsstarke Konkurrenz, im eigenen FKV-Lager zu suchen sein. Bei der letzten DM, bis auf Kloot Männerwertung hinter dem VSHB, gewannen die Friesensportler aus den beiden Landesverbänden Ostfriesland und Oldenburg, alle Teamwertungen.

Der Feldkampf und das Straßenboßeln, wird auf de EM Strecke von 1984 ausgetragen.

Für die Organisation vor Ort hat sich aus dem Unterverband Eiderstedt, der Verein Eiderbund hervorgetan. Für das Feldkampfgelände wurde in Kaltenhörn, außendeichs eine 700 Meter lange Wettkampfbahn, für die 6 Wurf der Aktiven, präpariert. Bei der Qualifikation stand 550 Meter als Bestweite bei den Männern, in Kaltenhörn an. Hier kann man den weiten Blick auf den Heverstrom zur Nordsee genießen. Die EM Boßelstrecke in Vollerwik am Süderdeich, gelegen an der Eidermündung binnendeichs, wurden in den letzten Jahren neu geteert. Nach dem Abwurf auf der schmalen Rillenstrecke, steht nach ca 200 Meter eine Linkskurve an, die nicht die große Herausforderung stellt. Die Schleswig-Holsteiner Aktiven, nicht die Straßenspezialisten, legten die Messlatte bei den Qualifikationswerfen auf 1500/1600 Meter hoch. So dürften für die Medaillenvergabe noch einige Meter drauf kommen. Auf dem Sportplatz in Simonswolde werden die neuen DM Meister im Standkampf mit dem Kloot gesucht. Hier geht der Titelverteidiger Frank Goldenstein Pfalzdorf und Vizemeister Detlef Müller wieder übers Brett. Nicht mehr dabei der Bronzemedaillengewinner von 2011, Torsten Gebert (VSHB). Die Gastgeber haben mit dem 19 jährigen Maik Bruhn BV Weselburen einen heißen Titelanwärter dabei. Bei den Qualifikationsweiten legte er als Bestmarke 249,5 m und 248 m mit drei Wurf, Schnitt ca 83 m, vor. Der 2. Vorsitzende vom VSHB Wolfgang Jacobs, ein Eiderstedzer aus Kotzenbüll, bedauert das Mike Plähn (VSHB), packendes Duell mit dem Hollweger Keno Vogts um den Jugendtitel bei der EM 2012 in Pesaro, verletzungsbedingt, nicht für das Männerteam zur Verfügung steht. Auf FKV Seite haben der Europameister und Vize, Thore Fröllje Grabstede und Jens Stindt, auf einen Start verzichtet. Ein Talent steht mit der Jugendlichen Johanna Levens BV K-Bund, 174,3 m, schnitt 58 m, in den Reihen der Schleswig-Holsteiner. Ein mit Spannung erwartetes Duell wird mit dem Kloot bei den Frauen erwartet. Die erfolgreichste Klootschießerin, die vierfache Europameisterin und fünffache DM Siegerin Ute Uhrbook BV Mielebund, Quali 173,5, Schnitt fast 58 m, trifft auf Anke Redelfs Utgast. Redelfs, Europameisterin, hatte bei der EM, Ute Uhrbook, erstmals den Titel weggeschnappt. Bronze holte in Italien Ulrike Tapken Müggenkrug.

Die bei der letzten DM, als Jugendliche erfolgreiche Ann-Christin Peters Ardorf, Silber und zweimal Gold, setzt mit dem Kloot in der Frauenklasse zum Drehwurf an. Verletzungsbedingt musste die Europameisterin Lena Stulke Schweinebrück, eine Absage fürs Jugendteam erteilen. EM-Jugendmeister Keno Vogts, gibt sein Debüt in der Männermannschaft.

Im Feldkampf ist der Titelverteidiger Stefan Runge Kreuzmoor nicht dabei. Das Feld der besten FKV Werfer führt Tim Wefer Mentzhausen an. Bei der letzten DM gewann in dieser Disziplin Hendrik Rüdebusch Halsbek, Bronze. Bei den Frauen strebt Susann Peters BV Mielebund, Quali jeweils Platz eins, Bestmarke 376 m, erneut die Titelverteidigung an. Dies möchte ihr die Vize Meisterin Wiebke Schröder Haarenstroth sicherlich streitig machen.

Auch hier hatte Keno Vogts 2011 den Jugendtitel gewonnen. Die Feldjugendmeisterin in Nordhorn, Inka Trei Südarle, startet jetzt bei den Frauen durch.

Im Boßeln mit der Gummikugel wird es einen neuen Meister bei den Männern geben. Titelverteidiger Ralf Rocker Reepsholt ist nicht dabei. Dagegen ist eine Titelverteidigung mit der Holz, durch Ralf Klingenberg Rahe möglich. Vor drei Jahre gewann Matthias Gerken Kreuzmoor, Bronze, mit der Holz. In Nordhorn lieferten sich bei den Frauen Anke Klöpper Upgant-Schott und Astrid Hinrichs Schweinebrück, einen packenden Zweikampf um Gold und Silber mit der Gummi, wo die Ostfriesin die Nase vorn hatte. Diesmal in Holz, zählen die beiden Topwerferinnen sicherlich mit zu den Medaillenanwärtern. Die Titelverteidigerin Fenja Frerichs Ardorf (Holz) ist nicht dabei. Hier holte sich Simone Davids Westeraccum den Vizetitel. Jetzt will Simone Davids mit der Gummi durchstarten. Im Jugendbereich wird es schon altersmäßig, neue Titelverteidiger geben. 2011 siegten die FKVer Eike Walter Pfalzdorf (Holz), Malte Schoon Neustadtgödens (Gummi), Ann-Christin Peters Ardorf (Gummi) und Talea Hiljegerdes Halsbek (Holz). Die Fachwarte Reiner und Elfriede Berends (Boßeln), sowie Helmut Eden und Monika Heiken (Hollandkugel und Kloot) hoffen auf ein gutes Abschneiden der FKVer, Der Vorstand des FKV ist neben Jan-Dirk Vogts, mit dem 2. Vorsitzenden Johann Schoon und dem Geschäftsführer Peter Brauer vertreten. Untergebracht ist der FKV Tross in der Jugendherberge in Tönning.